MENÜ

Erfahrungsberichte


High School & College in den USA

  • Schüleraustausch ab 15 Jahren
  • Semester oder Schuljahr
  • Programmstart Januar oder August

mehr erfahren

Blogs

Johanna (15 Jahre)
High School in den USA
1 Schuljahr an der Chicago Lakes High School in Lindstrom, Minnesota
Blog: https://usa-hanney.blogspot.com/

~Exchange isn't a year in ur life, it's a life in a year.~

Kaja, ein Schuljahr in den USA

Du kannst dir dieses Video direkt auf unserer Internetseite anschauen. Wir möchten dich darauf hinweisen, dass es dabei zur Übermittlung von Daten an ein Drittland (USA) mit unsicherem Datenschutzniveau kommt. Mehr Infos: Datenschutz
Video anschauen

Kajalivesherdream

Auf ihrem Kanal teilt Kaja ihr Auslandsjahr in den USA mit der Welt. Wenn du überlegst ins Ausland bzw. in den USA zu gehen und Inspiration suchst, ist dieses Videotagebuch etwas für dich!

YouTube: @kajalivesherdream1230

Erfahrungsberichte

Amelie, ein Semester in Michigan

Ich habe mich wie Zuhause gefühlt

Als ich in den Sommerferien endlich die Informationen über meine zukünftige Gastfamilie bekommen habe, war ich total aufgeregt, denn sie war genau so, wie ich sie mir gewünscht habe: Mum, Dad, Bruder, Schwester und zwei niedliche Hunde. Auf meine fast gleichaltrige Gastschwester habe ich am meisten gefreut, weil ich dachte, durch sie schneller Anschluss in der Schule zu finden. Insgesamt hatte ich aber kaum Erwartungen an meine Gastfamilie, ich hoffte nur, dass ich mich bei ihnen schnell Zuhause fühlen würde. Ich denke, dass man sich insgesamt nicht zu viele Erwartungen machen sollte, weil es meiner Erfahrung nach sowieso anders werden wird, als man es erwartet hat.

Meine Gastschwester hat mich auf Facebook angeschrieben und dann haben wir noch zweimal geskypt, bevor ich losgeflogen bin, um uns näher kennenzulernen und letzte Fragen zu klären, wie zum Thema Gepäck. Außerdem wollten meine Eltern noch gerne mit den Gasteltern sprechen, um einen Eindruck davon zu gewinnen, bei wem ich die nächsten fünf Monate leben würde.

Als ich in Traverse City ankam, hatte ich einen ziemlich nervenaufreibenden Flug hinter mir, da ich alleine geflogen bin, kaum geschlafen habe und es auf meinem letzten Flug ziemliche Turbulenzen gab. Deswegen war noch etwas benommen, als ich das erste Mal auf meine Gastfamilie traf. Sie haben mich aber total nett mit einer Umarmung begrüßt und sind dann mit mir in ein Restaurant gefahren, um Dinner zu essen. Mir war in den ersten Tagen allerdings noch etwas komisch durch meinen Jetlag und hab deswegen kaum was gegessen, wofür meine Gastfamilie aber Verständnis hatte.

Meine erste Woche in Michigan war ein Wechselbad der Gefühle: Ich habe realisiert, dass ich dort jetzt die nächsten 5 Monate verbringen werde und war schockiert, dass ich mich überhaupt dazu getraut hatte. Ich wusste gar nicht mehr, warum ich mich für so was angemeldet habe und hab das erst etwas bereut. Aber meine tolle Gastfamilie hat mich schnell durch die vielen Sachen auf andere Gedanken gebracht, die wir in meiner ersten Woche noch unternommen haben wie Boot fahren auf einen der vielen Seen in der Umgebung oder den Besuch umliegender Städte und Sportveranstaltungen der Schule. In der ersten Woche habe ich auch die anderen Austauschschüler kennengelernt, die noch an meiner Schule platziert waren. Sie waren aus Norwegen, Dänemark, Finnland, China, Ecuador und Brasilien.

Die Schule in den USA ist verglichen mit Schule in Deutschland sehr einfach. Man hat jeden Tag dieselben Fächer und kann sich diese sogar noch selber zusammenstellen. Deswegen hatte ich auch Fächer wie Chor, Gewichte heben und eine Online Class, wo man an einem Computer für sich arbeitet und Hausaufgaben erledigen sollte. Vor den letzten beiden Stunden des Tages gab es eine Lunch Break, in der man sich in der Cafeteria etwas zu essen holen konnte. Ich bin Vegetarierin, weswegen ich in den USA dann leider jeden Tag nur Pizza Margherita essen konnte, weil das „normale“ Essen immer mit Fleisch war. Aber zum Glück hat Frau Obama eine neue Gesundheitsreform eingeführt, weswegen die Pizza wenigstens aus einem Vollkornteig bestand und es auch noch eine Salatbar gab, an der man sich bedienen musste/konnte. Nach der Schule waren dann immer die Nachschulaktivitäten. Es gab viele Möglichkeiten wie Cross Country, Football, Volleyball und Soccer im Herbst und Ski, Basketball, Wrestling. Ich war beim Cross Country und beim Ski, was beides zwar anstrengen war, aber auch Spaß gemacht hat. Außerdem konnte ich durch den ganzen Sport das leckere Essen genießen, ohne zuzunehmen. Durch den Sport war ich von morgens bis abends in der Schule, was ich am Anfang sehr ermüdend fand, aber mich mit der Zeit dran gewöhnt habe und es nachher auch schön fand, immer was vorzuhaben und mich nie zu langweilen.

Ich würde sagen, dass ich nach 3 Monaten an mein Leben in den USA gewöhnt war und mich in meiner Gastfamilie nicht mehr als Gast, sondern als Teil der Familie gefühlt habe. Ich hatte meinen Freundeskreis und wir haben immer viel miteinander unternommen, was total schön war. Mein Englisch ist auch schnell besser geworden, sodass ich dann auch alles in der Schule verstehen und ich mich besser verständigen konnte. Manche haben gar nicht mehr gemerkt, dass ich ein Austauschschüler bin.

Am meisten Spaß hatte ich an den Wochenenden, an denen ich mit meinen besten Freundinnen und unseren Gastschwestern und Gastmüttern (wir waren alle Austauschschüler) Kleider für den nächsten Schulball shoppen war. Die Kinobesuche und das Essen in den ganzen leckeren Restaurants (Olive Garden!!!) waren auch total toll.

An Thanksgiving hatten wir zwei Tage frei, einen Donnerstag und einen Freitag. Am Donnerstag war der eigentliche Feiertag, wo wir nur gegessen und geschlafen haben. Der Tag danach war Black Friday, an dem in jedem Geschäft Ausverkauf war und deswegen jeder ab 0 Uhr die Geschäfte gestürmt hat. Nur ich leider nicht, weil ich krank war, aber sonst wäre ich wahrscheinlich auch hingegangen. Weihnachten war ganz anders als in Deutschland. Geschenke haben wir schon am 21.12. ausgepackt, weil wir dann Richtung Washington D.C. und Florida los wollten. Am 22. und 23. waren wir also in der Hauptstadt D.C., was unglaublich schön war. Dann sind wir weiter gefahren nach Orlando, Florida zu der Großmutter und haben dort ein typisch amerikanisches Weihnachten gefeiert, mit allem Kitsch und allen Klischees. Es waren 30°C und wir lagen den Tag von Heiligabend nur am Pool, was für mich eine sehr willkommene Abwechslung war, da es in Michigan zu der Zeit -20° waren und ich etwas Sonne ganz gut vertragen konnte.

Das Essen in meiner Gastfamilie war gar nicht so anders von dem, was ich hier in Deutschland esse. Wir hatten viel Gemüse und Obst, aber das kommt immer auf die Familie an, in der man gelandet ist. Das Essen in der Schule war nicht so lecker und auch nicht so gesund, weswegen sich viele auch selber Essen mitgenommen haben.

Meine letzten Tage in Michigan waren sehr traurig. Ich habe mich da so gut eingelebt und mich wie Zuhause gefühlt und konnte mir einfach nicht vorstellen, meine Gastfamilie und meine Freunde dort so schnell wieder verlassen zu müssen. Ich bereute es sehr, mich nicht für ein ganzen Jahr entschieden zu haben und würde jedem davon abraten, nur für ein halbes Jahr zu gehen, da man so aus seinem Leben in seinem neuen Zuhause praktisch rausgerissen wird. Der Abschied fiel mir dementsprechend schwer und war sehr traurig.

Mir fiel der Anfang in Deutschland nicht leicht, da ich mich erst wieder in der alten Schule einleben musste und in einer neuen Klasse, in der ich kaum jemanden kannte. In meine Familie hingegen hab ich mich schnell wieder eingelebt. Am meisten vermisse ich meine Gastfamilie, meine Freunde und das Essen natürlich.

Ich bereue nichts an der Entscheidung, während der Schulzeit ins Ausland zu gehen, da es mich sehr zum Positiven verändert hat. Ich bin selbstbewusster und offener geworden. Außerdem ist mein Englisch viel besser geworden und ich hab viele Erinnerungen gemacht, die ich mein Leben lang hoffentlich nicht vergessen werde, weil sie ein Teil von dem sind was ich jetzt bin. Abschließend wollte ich mich noch bei KulturLife bedanken, weil ich mich während meines Auslandaufenthaltes immer gut betreut und beraten gefühlt habe und immer das Gefühl hatte, dass jemand ansprechbar ist, falls ein Problem auftritt.

Amelie