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Oliver, 3 Wochen Europapraktikum in einer Apotheke in Dublin, Irland

„Die europäische Wertegemeinschaft ist eine Gemeinschaft der Freiheit, der Demokratie, der Menschenrechte, der sozial verpflichteten Marktwirtschaft und der kulturellen Vielfalt." ~ Roman Herzog

Im Rahmen eines geförderten Erasmusplus Programms, haben wir die Möglichkeit bekommen in ein europäisches Land zu reisen, um neue intensive Eindrücke für uns, aber auch unser weiteres Berufsleben zu sammeln. Aus diesem Grund befinden sich zurzeit mehrere Schüler der BBSHA in Irland und lernen die Arbeitsweise, die Menschen, die Natur und die Kultur dieses Landes kennen. 

Es geht darum das europäische Bewusstsein zu stärken und uns interkulturell weiterzuentwickeln. Denn ein gutes und starkes Europa kann nur funktionieren, wenn wir uns als Bürger der verschiedenen Nationen auf Augenhöhe begegnen und die europäischen Werte auch leben. Alle Teilnehmer des Programms sind in Gastunterkünften untergebracht und leben somit in einer irischen Familie mit einem irischen Alltag. 
Ich arbeite in der Smiths Pharmacy in Leixlip (in der Nähe von Dublin). Im ersten Moment war ich ein wenig verwundert - Apotheke? - Wie soll das funktionieren? Die Kolleginnen und Kollegen in der Apotheke haben mich allerdings sehr gut aufgenommen und als völlig Branchenfremden in viele Bereiche des täglichen doings integriert. Ich habe direkt viel Vertrauen entgegengebracht bekommen und konnte die Medikamente für die Kunden nach den jeweiligen Rezepten zusammenstellen. Dies war einer der ersten Momente, bei der Ich die irische Leichtigkeit und Freundlichkeit gespürt habe. Dieser Eindruck zog und zieht sich durch das komplette Auslandspraktikum. Die Iren sind sehr freundlich, sei es die Verabschiedung bei jeder Busfahrt oder das obligatorische "How are you" bei jedem Gespräch. Auch im beruflichen Alltag sind die Fehlerkultur und der Umgang allgemein von sehr viel Freundlichkeit geprägt. Fehler macht jeder und aus Fehlern lernt man und diesen Eindruck bekommt man hier in Irland genauso vermittelt. 

Natürlich habe Ich die Zeit auch genutzt das Land zu bereisen, Attraktionen in Dublin zu besuchen und den berühmt berüchtigten St. Patricks Day zu feiern. 

Wir haben uns gemeinsam einen Mietwagen gemietet und sind von Dublin aus in den Westen zu den Cliffs of Moher gefahren. Einen Tag später ging es nach Nordirland. Wir konnten so die wunderschöne Landschaft und die Natur Irlands bestaunen. Insgesamt haben wir innerhalb von zwei Tagen über 1400 Kilometer zurückgelegt, aber das war es definitiv Wert. 

Häufig wird einem gesagt, dass Politik und Religion Themen sind, welche man am besten meiden sollte. Grundsätzlich denke ich das auch, aber wenn man sich mit dem St. Patricks Day auseinander setzt und verstehen will, warum dieser hier in Irland so gefeiert wird, muss man sich zwangsläufig mit der Religion und vor allem dem katholischen Glauben auseinandersetzen. Der Nationalfeiertag bezieht sich auf den Todestag des Heiligen Patrick. Dieser soll am 17. März gestorben sein, ein genaues Jahr gibt es allerdings nicht. 

Wer war aber dieser ominöse Heilige Patrick? 

Patrick war irischer Bischof und hat das Christentum nach Irland gebracht. Er gründete Klöster, Schulen und Kirchen. Die christlichen Lehren wurden von Ihm in Irland gepredigt und auch das typische irische Kleeblatt geht auf Patrick zurück. Patrick soll die Trinität mit dem dreiblättrigen Kleeblatt dargestellt haben und so ist dieses zum Nationalsymbol der Iren avanciert. 

Erst lange nach seinem Tod wurde Patrick auch wirklich heiliggesprochen und die Feierlichkeiten zu Ehren des heiligen Patrick wurden das erste Mal um das 17. Jahrhundert abgehalten. Ab diesem Zeitraum etablierte sich der Tag immer und immer mehr zum Nationalfeiertag. 

Natürlich sind wir auch in das ein oder andere Pub reingegangen. Mal eher im Touristenviertel um die Temple Bar herum, dann aber auch ein wenig weiter außerhalb der Innenstadt. Es war definitiv auch hier wieder wahrzunehmen, dass wenn man in einen lokalen Pub außerhalb der Touristen Gebiete unterwegs ist, die Iren direkt fragen ob man sich nicht dazu gesellen möchte und gemeinsam ein Pint Guinness trinken will. 

So langsam neigt sich der Austausch dem Ende zu, aber ich kann jedem nur empfehlen für einen kurzen oder vielleicht auch längeren Zeitraum im europäischen Ausland zu leben, zu arbeiten, die Menschen kennenzulernen und die Kultur aufzusaugen. Es ist definitiv eine interessante Erfahrung, welche einen in seinem privaten, aber auch beruflichen Leben voranbringen kann.

Oliver

 

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