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Navar, mehrwöchiges Ausbildungspraktikum in einer Medienagentur in Irland

Meine Erfahrungen im Erasmus+ Europapraktikum für Azubis

Am 04.September begann ich mein Erasmus+ Praktikum in Dublin vom Flughafen Hannover aus. In Amsterdam haben wird leider unseren Anschlussflug aufgrund der sehr geringen Zeit zum Umsteigen verpasst. Deshalb verbrachten wir den Sonntagvormittag in Amsterdam am riesigen Schiphol Flughafen. Dies war aufgrund der Gesellschaft meiner Mitreisenden kaum etwas Negatives und schon eine Erfahrung für mich. Am frühen Nachmittag kamen wir dann schließlich bei bestem Wetter auf der grünen Insel an und wurden dort von David begrüßt und in Taxis gesetzt.

KulturLife hat mich und einen weiteren Praktikanten aus Deutschland in einer Medienagentur untergebracht. Das Unternehmen heißt Universal Media. Das Geschäftsmodell besteht darin, mit Werbung Geld zu verdienen. Es handelt sich hierbei um Unternehmen, die Universal Media dafür bezahlen, dass sie von der Agentur beworben werden. Dieses Bewerben kann in verschiedenen Formen stattfinden. Die häufigste angewandte Form der Werbung sind die Anzeigen in den von Universal Media veröffentlichten Magazinen. Die Agentur erstellt Magazine mit verschiedenen Themen, unter anderem eins, das spezifisch an Politiker und Gemeinderäte gerichtet ist, mit Artikeln über neue Technologien, aktuelle regionale politische Phänomene, und Texte über die regionale Wirtschaft und Unternehmertum. Für dieses Magazin werden dann während der Erstellung Sponsoren gesucht, die entweder mit einem ganzen Beitrag oder mit einer einfachen Werbeanzeige Teil des Magazins werden. Je nachdem, wie groß die Werbeanzeige werden soll (z.B. eine halbe oder eine ganze Seite), bezahlen die Unternehmen dann Geld an Universal Media. In dem eben beschriebenen Magazin (The Council Journal) wird viel Werbung von lokalen Bauunternehmen, Gerätevermietungen und Montagefirmen platziert. Da die Zielgruppe des Magazins Leute sind, die für Gemeinden Entscheidungen treffen, wie zum Beispiel den Bau neuer Einrichtungen, versprechen sich die werbetreibenden Unternehmen Auftrags- oder Kundenzuwachs durch ihre Anzeige. Universal Medias Ziel ist es also, mit ihren Inhalten Reichweite zu generieren, um somit eine wertvolle Werbeplattform zu sein. So wird in zweierlei Hinsicht ein Mehrwert geschaffen: Für die Zielgruppen der jeweiligen Medien sowie für die werbetreibenden Unternehmen, die diese Zielgruppen erreichen wollen.

Das Arbeitsklima in der Firma ist sehr angenehm. Es gibt Absprachen untereinander, Zielgespräche für die Woche oder den Monat, man hilft sich untereinander und jeder hat verschiedene Kompetenzen und Aufgabenbereiche. Die Aufgaben der Praktikanten variierten je nach Präferenz und Notwendigkeit. Ich bekam zu Beginn die Aufgabe, eine Social Media Seite des Unternehmens mit Inhalten zu füllen. Diese Inhalte waren kurze, ansprechende-Posts zu anstehenden Events und Festivals. Sobald diese Social Media-Seiten an Reichweite und Relevanz gewinnen, werden sie immer wertvoller und attraktiver für Werbepartner. Ein weiterer Praktikant hatte die Aufgabe, das Buch eines Werbepartners via Facebook etc. zu promoten und anschließend die Bilanz der Promotion auszuwerten. Neben dem Verfassen von Texten für Social Media-Seiten von verschiedenen Magazinen kam dann noch das Telefonieren dazu. Hierbei ging es darum, Kunden anzurufen, die bereits eingewilligt haben, einen Werbeblock oder Ähnliches über Universal Media zu kaufen. Wir sollten sicherstellen, dass sie mit dem Artwork des Design Teams zufrieden sind oder fragen, ob sie gewisse Änderungen wünschen. Die Arbeitszeiten waren besonders durch die einstündige Mittagspause sehr angenehm. Der tägliche Weg zur Firma betrug immer zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Diese Zeit ist normal für Dublin, da die Stadt nicht in die Höhe gebaut ist.

Wir waren in einer Gasfamilie mit vier weiteren Erasmus+ Praktikanten/Schülern untergebracht. Es gab täglich frisch gekochtes, meist auch sehr leckeres Essen. Wenn man mal nicht zum Essen erschien, musste man nur Bescheid geben, sodass nichts verschwendet wurde. So bot es sich an, immer nach der Arbeit ein wenig Sightseeing in der Stadt zu betreiben, um dann entweder in einem der vielen verschiedenen Restaurants zu essen oder zum Dinner bei der Gastfamilie mit Bus oder Bahn in die Vorstadt zu fahren.

An den Wochenenden hatte ich dann Zeit, mit weiteren Praktikanten größere Ausflüge zu unternehmen, z.B. in atemberaubende Nationalparks oder zu riesigen Klippen. Besonders angenehm war, dass wir ein eigenes Auto zur Verfügung hatten, wodurch wir sehr viel flexibler waren. Das Dubliner Nachtleben ist sehr dynamisch und die gesamte Stadt ist voller Musik und Leben. An jeder Ecke hört man Livemusik ertönen. Die Menschen lachen, singen, trinken und haben eine gute Zeit. Wenn man sich dann für einen Pub oder einen Club entschieden hat, punktet Dublin in fast jedem Etablissement mit charmanter Inneneinrichtung. Die Clubs haben eine moderne Großstadt-Atmosphäre, gepaart mit den alten Dubliner Mauerwerken. Pubs sind immer sehr traditionell und gemütlich eingerichtet und laden zum Verweilen ein. Der feine Kontrast zwischen den Straßen, Pubs und Clubs hat etwas sehr Mitreißendes.   

Zusammenfassend hatte ich also eine angenehme An- und Abreise, eine sehr freundliche und professionelle Gastmutter und ein Praktikumsunternehmen, das in manchen Aspekten sehr ähnlich und in manchen Aspekten komplett anders als mein Ausbildungsbetrieb in Deutschland war. Ich sah alles, was man von Dublin gesehen haben musste, und lernte die Menschen und die Struktur der Stadt kennen. Zusätzlich bekam ich noch unvergessliche Einblicke in die Natur Irlands. Ich kann jedem, der gerne Neues kennenlernt und seinen Horizont erweitern will, nur empfehlen, ein Erasmus+ Praktikum zu absolvieren.

Navar

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