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Maximilian, 3 Wochen Betriebspraktikum im Social Media-Marketing, Irland

Spannende Einblicke in eine andere (Arbeits-)Kultur

Noch müde, etwas aufgeregt und nervös, aber auch voller Vorfreude traf ich mich mit den anderen drei Teilnehmern um 2:30 Uhr am Flughafen im Hannover. Wir lernten uns alle kennen, tauschten uns aus und schnell verging die Zeit bis zum Flug; vorerst nach Amsterdam. Dort verpassten wir unseren zu eng getakteten Anschlussflug, konnten uns aber glücklich schätzen, ohne Probleme ein Ticket für den nächsten Flug ein paar Stunden später zu bekommen.

Vor Ort wurden wir dann vom Vertreter der irischen Partnerorganisation und einer weiteren Teilnehmerin in Empfang genommen. Zusammen mit einem anderen Teilnehmer aus unserer Gruppe wurde ich gemeinsam einer Gastfamilie und dem gleichen Praktikumsbetrieb zugeteilt. Unsere Gastmutter erwartete uns bereits an der Tür, zeigte uns unser Zimmer und informierte uns, dass noch vier andere Austauschschüler in der kleinen Doppelhaushälfte wohnten.

Als ich am nächsten Tag erstmalig meinen Praktikumsbetrieb betrat, begrüßte mich direkt die Ansprechpartnerin des Betriebes und ließ mich erstmal einen Moment auf der Couch Platz nehmen. Die Büroräume der Firma wirkten für mich im ersten Moment eher wie eine kleinere, ältere Wohnung. Die Küche war vollgestellt mit allerlei Kartons und auch die kleinen „Schreibtische“ haben zu dem chaotischen Ersteindruck beigetragen. Doch nachdem wir allen Mitarbeitern vorgestellt wurden und einen Tisch und Laptop zugeteilt bekommen haben, bekamen wir in den folgenden drei Wochen regelmäßig neue Aufgaben von einem Mitarbeiter aus Barcelona. Neben dem Gestalten und Texten von Beiträgen für die Social Media Accounts eines Magazins, welches über Festivals und Events in Irland informiert, habe ich Social Media Accounts der Kunden recherchiert und in der letzten Woche auch selbst Anrufe mit der Frage nach Kontaktdaten und Kundenfeedback übernommen. Nachdem wir regelmäßig die gleichen Gesprächsfetzen der Sales-Mitarbeiter in unserem Büro gehört hatten, konnten wir deren telefonische Verkaufsgespräche sogar schon scherzhaft imitieren. Außerdem merkte ich, dass es in Irland normal ist, jeden beim Vornamen anzusprechen. Dies geschieht nicht nur im Unternehmen, sondern auch in Telefonaten mit externen Kunden.

Nach der Arbeit nutzten wir gemeinsam die Zeit, um Dublin und Umgebung kennenzulernen und besuchten u.a. den Phoenix Park, die National Gallery und obligatorisch die Gegend um die Temple Bar, das Trinity College und die Grafton Street herum. Wir wollten die Zeit optimal nutzen und mit vielen Ausflügen verbringen. So kämpften wir uns am Sonntag des ersten Wochenendes auf matschigen Trampelpfaden zwei Stunden von Bray nach Greystone durch strömenden Regen, um uns dort mit Fish & Chips zu belohnen. Außerdem besuchten wir die Halbinsel Howth, Lough Tay in den Wicklow Mountains und die Cliffs of Moher. Wissend, dass wir dort am lokalen Parkplatz 10 € pro Person zahlen müssten, stiegen wir wenige Meter vom Parkplatzgelände entfernt aus. Als wir anschießend auf unseren Fahrer warteten, teilte er uns mit, dass man unser cleveres Manöver wohl bemerkt habe und wir den vollen Preis zahlen müssen. Also nutzen wir unsere Tickets voll aus und wanderten den schmalen Pfad, der zur einen Seite durch die steilen Klippen und zur anderen durch eine riesige Schafswiese begrenzt war, mehrere Kilometer bis zum Moher Tower.

Die Zeit in Irland verging wie im Flug und so traten wir nach drei Wochen voller neuer Erfahrungen eine ebenfalls spannende Rückreise an. Diese startete damit, dass unser Taxi, das uns zum Flughafen fuhr, eine halbe Stunde zu spät kam. Im Wartebereich des Flughafens erfuhren wir, dass sich unser Flieger 20 Minuten verspäten würde. Weil unser Anschlussflug wieder nur eine halbe Stunde später ging, wussten wir, dass es quasi unmöglich sei, den Anschlussflug zu bekommen und der nächste Flug erst 24 Stunden später gehen würde. In Amsterdam angekommen sprinteten wir dennoch zwischen den Menschenmassen hindurch und erreichten erschöpft und in letzter Sekunde alle gemeinsam das Gate. Es wunderte mich nicht, als in Hannover unsere Koffer nicht ankamen.

Trotz der Reisestrapazen auf dem Hin- und Rückflug war die Zeit in Irland eine erlebnisreiche Erfahrung, mit vielen schönen Momenten, neuen Freundschaften und spannenden Einblicken in eine andere (Arbeits-)Kultur. Ich empfehle die Möglichkeit eines Auslandspraktikums in Irland gerne weiter. Obwohl ich meine Englischkenntnisse nur ein wenig verbessert habe, sind drei Wochen ein guter Zeitraum, um sowohl die Insel kennenzulernen, als auch Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln.

Maximilian

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