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Rieke, ein Schuljahr in Kapstadt

Seit ich hier in South Africa bin, habe ich schon einiges erlebt. Von einem verlorenem Handy zu einer fetten Coca- Cola Wall oder von Schuluniform zu strengen Schulregeln…

Der erste Tag

Mein erster Tag in South Africa war sehr atemberaubend. Zuerst ein zu langer Flug, dann das Handy im Flugzeug vergessen und schließlich war mein Koffer der letzte. Mein Handy habe ich immer noch nicht wieder. Auf den Weg zu meiner neuen Familie habe ich erst mal gestaunt und alles vergessen, was mir vorher passiert ist. Zuerst fährt man hier auf der linken Seite Auto, dann kann man von der Autobahn sehr viele Slums sehen, als nächstes wollen dir Erwachsene/ Kinder an der Straße Essen oder andere Dinge verkaufen. Aber das war alles nicht so schlimm, wenn man die wunderschöne Landschaft hier sieht.

Als ich dann endlich zu Hause war, kamen nach und nach sehr viele Freunde und Familie. Das war sehr wunderbar in der einen Sicht, aber auch sehr überfordernt:

1. Weil es so viele waren,
2. Weil mein Englisch zu dieser Zeit noch nicht so gut war,
3. Weil ich sehr müde war, da ich im Flugzeug nur 1 oder 2 Stunden geschlafen habe (von 12 Stunden Flug nach South Afrika).

Also bin ich dann zeitig schlafen gegangen. Die nächsten Tage waren super schön. Es waren Ferien hier und sehr warm für den Winter ( 25 Grad) und wir haben jeden Tag was unternommen. Ich war an einem Tag mit meiner Gastschwester, ihrem Freund und besten Freund in der größten Einkaufspassage in ganz Kapstadt. Ich fande es dort sehr überwältigend. Gefühlte 100 oder mehr Läden. Die Essenshalle ist dann wie ein zweiter Schlag! In der mitte von der Halle ist ein riesiger Bereich, wo man essen kann + 5 oder mehr Ferseher.

Drum herum sind dann wieder Gefuehlte 1000 Essenläden. Als wir fertig mit dem essen waren, sind wir dann in eine Spielehalle gegangen. Diese sieht genau so aus, wie sie in Amerikanischen Filmen dagestellt wird. Überall Spieleautomaten, Pools, Bowlingbahnen und sehr viel mehr.

Treffen mit meiner Organisation

Ich treffe mich mit meiner Organistion, die ich hier in South Africa habe, jeden Monat mindestens ein mal. Beim ersten Treffen waren wir in einem Naturalpark und die Mitarbeiter haben uns zuerst die Tiere gezeigt, die es dort  im Park gibt. Wie ich so bin, habe ich immer als Erste die Tiere auf die Hand genommen... Später sind wir dann rausgegangen und konnten die schöne Natur bewundern. Beim zweiten Treffen mit meiner Organisation haben sie mich von der Schule abgeholt und wir sind dann zum Volunteerprogamm von den anderen Deutschen gefahren. Es war regnerisch an diesem Tag und niemand ist gekommen und so sind wir dann gemeinsam zu McDonalds gegangen. Als wir fertig mit essen waren, sind wir zu ihrem Office gefahren. Nach einer Weile im Office, sind wir dann zum Muizenberg Strand. Dort war es “shit cold” wuerden die hier sagen und wir wurden dann nach einer Weile nach hause gefahren.

Meine Gastfamilie

Meine Gastfamilie ist wirklich sehr groß. Meine Mum hat 7 Geschwister und alle Freunde der Familie sind Familie. Hier sagt man nicht nur den Namen, wie z.B. Carol (das sehen sie als unhöflich an), sondern sie setzten ein Onkel/ Tante davor. Meistens bin ich sehr verwirrt, ob diese Person wirklich der Onkel/ Tante ist oder einfach nur ein Freund. Die Geburtstage werden hier sehr groß gefeiert. Den ganzen Tag wird Essen vorbereitet und das Haus wir schön gemacht. Am Abend (beginnt hier um 17 Uhr!!!) kommen dann Familie und Freunde, die dann wiederrum nochmal Massen von Essen mitbringen. Die bleiben dann ein bisschen, aber so gegen 22 Uhr verlassen sie das Haus. Das Essen wird hier ganz anders zubereitet und generell ist es hier grundverschieden. Sie essen jeden Tag Hühnchen, alles, wirklich alles hier ist scharf und es gibt Gemüse und Obst, von dem man in Deutschland noch nie was gehört hast.

Schule

Die Schule hier ist wohl der größte Unterschied. Der Morgen fängt ganz anderes an. Ich muss um 6.15 aufstehen, weil ich um 7 Uhr den Schulbus bekommen muss. Der Schulbus fährt 45 min durch verschiedene Strassen und sammelt die Schüler ein. Um 7.45 Uhr kommt der Bus an der Schule an und setzt uns dann ab. Aber die Schule beginnt nicht um 8 Uhr, sondern um 8.15 Uhr, weil die Leher noch ein Meeting haben (jeden morgen). Um 8.15 Uhr beginnt nicht die erste Stunde, sondern man hat erstmal 10-15 min. “Register Class”. Das heißt, man sitzt mit der Klasse und dem Klassenlerher in der Klasse und bespricht Dinge über die Schule. Außerdem hat man hier keinen 5-Tage-Stundenplan, sondern einen für 10 Tage und jeden Tag die gleichen Stunden. Die Dauer von den Stunden ist auch jede Stunde/ Tag anders.

Manchmal hat man 40 min, dann 50 min, 45 min oder 35 min Unterricht. Dienstags und Donnerstag hat man “Extra Murals” 1 Stunde lang nach der 7 Stunde. Das bedeutet, dass man sich aussuchen kann, ob man Sport macht (Fussball, Rugby, Basketball, Hockey…) oder etwas in der Schule (Kochen, Schach, Catering, Fotografieren…) oder wenn man ein Project zu Ende machen muss, kann man in die Library. Montags und Mittwochs bis 14.50 Uhr, Dienstags und Donnerstags bis 15.20 Uhr und Freitags bis 13.05 Uhr. Montags und Donnerstag gibt es nach der 2. Stunde ein “Assembly”. Das wiederum bedeutet, dass man 35 min (meistens länger) in einer Halle, in mehreren Reihen, in Klassen und Stufen aufgeteilt sitzt und dem Direktor/ Co- Direktor/ Schuelern/ Lehrern zuhoert. Die Pausen hier sind sehr kurz. Die Erste ist manchmal 26 min oder 21 min lang und die Zweite manchmal 21 min oder auch 31 min. Außer freitags, da hat man nur 1 Pause und die ist 31 min lang. In der Schule gibt es viele Regeln, an die sich alle Schüler halten müssen. Die wichtigste Regel hier ist natürlich, dass man seine Schuluniform richtig trägt. Das bedeutet für mich: Haare streng zurück gebunden, nicht schminken, ein Kleid, eine schwarze Strumpfhose, Krawatte, Blazer, weisses Hemd und schwarze Schuhe (im Winter frieren dir die Füße ein!). Dann noch 5 cm Abstand von Jungen halten, kein küssen, kein Händchen halten, keinen Freund haben, kein umarmen. Und noch ein letzter Unterschied zu deutschen Schulen: Diese ist überwältigend groß und man muss jede Stunde den Klassenraum wechseln.

Fazit

Mein Fazit von den letzten 6 Wochen ist, dass die Unterschiede zwischen Deutschland und South Africa sehr groß sind, aber man sich schnell daran gewöhnen kann. Was ich jedoch wirklich vermisse, ist meine Unabhängigkeit. Ich bin hier voll und ganz auf meine Eltern angewiesen.

Rieke

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