Am 10.Juli ging es für mich los. Hamburg, um 15.00 Uhr stieg ich ins Flugzeug – ab nach Südafrika. Mein Ziel? Kapstadt. Ich habe bei einer Familie gelebt, die war unglaublich. Ich hatte eine sehr gute Beziehung zu ihnen, sie waren richtige Eltern für mich. Eine solche Familie, wie ich sie hatte, hätte ich nie erwartet.
Bei mir hat es leider ziemlich lange gedauert, um mit meiner Gastfamilie, den ersten Kontakt aufnehmen zu können. Dennoch hatte ich einen sehr schönen E-Mail Schriftwechsel vor meiner Ausreise mit meiner Familie. Einmal konnte ich sogar mit ihnen skypen, das war sehr angenehm, da ich mir so schon ein Bild von meiner Familie machen konnte. Dadurch stand ich nicht so unter Druck, als ich schließlich ins Flugzeug stieg.
Das erste Treffen war toll. Total unverkrampft, alle haben mich umarmt und sofort beim Spitznamen genannt. Ein tolles Gefühl, wenn du in ein fremdes Land kommst und keinen kennst.
Meine Schule, Muizenberg High School, war total unterschiedlich zu einer deutschen Schule. Zuerst war es schon ein Schock, auch daran gewöhnst du dich. Die Schule ging immer bis ca. 15.00 Uhr, dienstags und donnerstags waren noch AGs.
Mich in die neue Situation einzuleben, hat nicht so lange gedauert. Ich hatte mich sehr auf das Erlebnis gefreut und war einfach nur froh, endlich da zu sein.
Das Essen hat sich zu Deutschland insofern unterschieden, dass meine Gastmutter sehr viel Zucker in das Essen macht. Dennoch gab es bei mir immer Gemüse und Obst. So wirkliche Unterschiede gab es nicht (auf jeden Fall nicht in meiner Familie).
Der Abschied war für mich das Schlimmste am ganzen Austausch. Meine Gasteltern haben mich zum Flughafen gebracht und ich glaube, sie haben die ganze Zeit geweint, bis zu dem Zeitpunkt, als ich ins Flugzeug stieg. Meine Mutter (aus Deutschland) kam mich abholen – zusammen bin ich mit ihr noch zwei Wochen durch das Land gereist. Durch diese zwei Wochen war mein Abschied schon bevor ich ins Flugzeug stieg. In den letzten Tagen war mir schon mulmig, alles zu verlassen meine Freunde und meine Gastfamilie.
In Deutschland zurück war alles wie immer. Die gleichen blöden Streits, die gleichen Freunde und der gleiche alte Alltag. Nur ich habe mich verändert. Ein großer Unterscheid zwischen hier und Südafrika ist, dass ich hier viel mehr Freiheiten habe. Die Leute sind in Südafrika viel netter, freundlicher und lustiger, als die in Deutschland.
Die beiden Länder kann man jedoch nicht miteinander vergleichen. Beide Länder haben ihre Vor- und Nachteile. Man muss sich auf das Abenteuer Südafrika einlassen: Die neue Kultur, die freundlichen Menschen und das wunderschöne Land…
Am meisten vermisse ich die Freundlichkeit und Gelassenheit. Die Südafrikaner haben quasi keine Uhr, wenn sie noch ein bisschen länger brauchen, dann brauchen sie das eben. Dafür nehmen sie sich gerne Zeit. Toll, wenn das nicht alles durchgedacht ist, sondern alles auf sich zukommen lässt. Überhaupt kein Stress!
Am meisten vermisse ich die Freundlichkeit und Gelassenheit. Die Südafrikaner haben quasi keine Uhr, wenn sie noch ein bisschen länger brauchen, dann brauchen sie das eben. Dafür nehmen sie sich gerne Zeit. Toll, wenn das nicht alles durchgedacht ist, sondern alles auf sich zukommen lässt. Überhaupt kein Stress!
An meinem Austausch bereue ich gar nichts – wirklich nichts. Das Land war perfekt, die Familie sowieso und die Schule war eine Erfahrung, die ich gerne gemacht habe und mit der ich im Leben weiter kommen kann. Ich selber bin selbstbewusster geworden. Ich lasse mir nichts mehr von irgendjemandem gefallen. Auch der Township-Besuch hat mich weitergebracht. Ich sehe wie gut ich es habe und respektiere die Arbeit meiner Eltern mehr. Denn ohne sie wäre der Aufenthalt nicht möglich gewesen. Auch kleine Haushaltsarbeiten, die für mich eigentlich völlig verständlich waren, werden jetzt mehr respektiert. Der Unter schied zwischen arm und reich und dass Geld nicht alles ist, ist mir sehr klar geworden nach dem Besuch eines Townships.
Ich habe meinen Aufenthalt in Muizenberg geliebt und bin traurig, wieder zurück im kalten, nassen Deutschland zu sein.
Ein Tipp, genießt eure Zeit, ihr werdet merken, wie schnell sie vorbei ist.
Ach, und wenn ihr endlich in einer neuen Gastfamilie seid, seid immer nett. Sie sind diejenigen, die euch aufgenommen haben, sie lassen euch an ihren Leben teilhaben. Die Gastfamilie ist eine Familie, wie du auch eine hast. Auch sie sind nur Menschen, die auch Probleme haben, welche nicht dein Chauffeur sind oder dafür bezahlt werden, dass sie dir deine Sachen hinterher tragen. Auch sie haben es gerne, wenn du sie im Haushalt ein bisschen unterstützt. Keine Sorge, es reichen nur Kleinigkeiten. Respektiere die Regeln der Eltern, frag sie, wie häufig und lange du das Internet benutzen darfst. Auch ist es immer ein Thema in den Familien übers Ausgehen, wie lange und ob überhaupt? Immerhin übernehmen sie die Verantwortung für ein fremdes Kind.
Aber keine Sorge, dass sind nur Kleinigkeiten. Ihr macht das, seid einfach ihr selbst. Lasst euch auf das Abenteuer ein.
Charlotte