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Sophie, 4 Monate in Dublin

Meine Zeit im Transition Year an einer Mädchenschule

Hallo, ich heiße Sophie und war mit 15 Jahren für vier Monate in Irland. Von August bis Dezember habe ich in einer Gastfamilie in einem Vorort von Dublin gelebt. Blackrock ist ungefähr eine Stunde mit dem Bus vom City Center in Dublin entfernt.

Meine Gastfamilie kam aus Costa Rica und bestand aus meinen Gasteltern, ihrer 16 Jahre alten Tochter, ihrem 13 Jahre alten Sohn und ihrem Hund Benji. Mein Zimmer habe ich mir mit einer 13 Jahre alten Austauschschülerin aus Spanien geteilt. Das hat öfter zu Problemen geführt und war sehr anstrengend, aber mein Auslandsaufenthalt ist dadurch nicht negativ beeinflusst worden. Meine Gastfamilie war sehr liebevoll und herzlich und hatte immer ein offenes Ohr für mich. Sie haben mir die Ängste, die ich vor meiner Abreise in Deutschland hatte, sehr schnell genommen und ich habe mich schnell eingelebt und wohl gefühlt. Ich habe mit ihnen heute immer noch Kontakt und habe sie in den Ferien besucht.

Ich war an einer kleinen Mädchenschule mit ca. 300 Schülerinnen. Mein Schulweg war sehr kurz, ich musste nur zehn Minuten zu Fuß gehen. Was mich dort am meisten beeindruckt hat, war der Zusammenhalt und das Gefühl sofort ein Teil der Schule zu sein. Unser Jahrgang bestand nur zu einem Drittel aus Irinnen. Der Rest waren Gastschülerinnen aus Spanien, Deutschland und der Schweiz. Da ich im Transition Year war, haben wir viele Ausflüge und Workshops gemacht. Wir waren zum Beispiel in den Wicklow Mountains campen und haben von einer Maskenbildnerin gelernt, wie man Wunden für Filme schminkt und herstellt. Außerdem hatten wir besondere Fächer wie Catering oder Chor. Wir haben auch in der Schule an zwei Musicals gearbeitet. An dem einen war nur unsere Schule beteiligt und das andere war in Zusammenarbeit mit einer Jungenschule. Das Transition Year war für mich etwas Besonderes, weil es so etwas in Deutschland nicht gibt.

Meine spanische Gastschwester und ich mussten einmal für drei Wochen in eine andere Gastfamilie, da unsere eigentliche Familie Besuch bekommen hat – das war aber vorher schon abgesprochen. Anfangs war es eine erneute Umstellung, da wir dort meist alleine zuhause waren, aber nach ein paar Tagen habe ich mich auch dort eingelebt. Da die Familie weiter weg von der Schule wohnte, mussten wir jeden Morgen mit dem Bus fahren und waren so immer sehr früh an der Schule. Mir hat es in der neuen Familie gefallen, aber ich war auch froh, als wir wieder in unsere alte Gastfamilie zurückkonnten.

Ich habe in Dublin eine andere Austauschschülerin aus Deutschland kennengelernt. Durch die Zeit in Dublin ist sie zu einer richtig guten Freundin geworden und obwohl sie ein ganzes Jahr dortgeblieben ist, haben wir immer noch Kontakt. Wir haben an den Wochenenden immer zusammen Ausflüge unternommen und waren mit meiner 16-jährigen Gastschwester auf zwei Konzerten. Da wir alles selber geplant haben, bin ich auch viel eigenständiger und selbstsicherer geworden.

Was mich an Irland besonders überrascht hat, ist, dass selbst Dublin sehr grün ist und man schnell in die Natur kommt. In den Vororten hat fast jede Straße ihren eigenen kleinen Park. Dublin an sich ist eine sehr schöne Stadt und man hat nicht das Gefühl, dass man sich in der Hauptstadt des Landes befindet, wenn man dort durch die Straßen schlendert. Außerdem sind die Menschen dort sehr freundlich und man kommt leicht mit den Iren ins Gespräch.

Ich würde einen Auslandsaufenthalt auf jeden Fall empfehlen, da man so eine ganz neue Seite an sich selbst entdeckt und ein Land auf eine ganz andere Weise kennen lernt, als man es im Urlaub tun würde. Außerdem findet man so auch Freundschaften fürs Leben. Wenn ich die Chance hätte nochmal ein Auslandsjahr zu machen oder nach Dublin zurückzukommen, würde ich keine Sekunde zögern und ja sagen.

Sophie

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