Hallo zusammen,
heute will ich mal schnell wieder melden. Leider funktioniert das Internet immer noch nicht und das wird wohl auch noch ne Weile dauern.
Ja, was gibt's zu berichten. Die Kids haben sich nun an mich gewöhnt und wenn ich morgens zum baden und anziehen komme, begrüßen sie mich mit viel Geschrei und klammern sich an meine Beine. Das ist total süß. Auch balgen und kuscheln wir mittlerweile viel, denn sie haben Vertrauen gefasst. Nach wie vor ist es schwer für mich, niemanden zu benachteiligen. Wenn man mit einem anfängt, kommen alle. Und manche sind sehr eifersüchtig oder schreien, wenn man sie wieder absetzt. Ich muss zugeben, dass unser Bongani (4 Monate) mein Liebling ist. :-) Wann immer möglich nehme ich ihn aus dem Bett und kuschle mit ihm und er scheint es zu genießen. Ansonsten kann ich jetzt auch langsam beobachten, welches Kind welche Fortschritte macht. Man muss sich halt jeden Tag 1-2 Kids raussuchen und dann geht's.
Mit den Hausmüttern habe ich jetzt meinen Rhythmus gefunden und habe auch das Gefühl, ich kann mehr helfen. Auf alle Fälle werde ich, wenn ich zurück bin, ein Fütter- und Badeprofi sein! Leider müssen wir uns immer ziemlich beeilen, denn jede der 3 Hausmütter hat 9 Kinder bettfertig zu machen.
Letzte Woche hatten wir noch eine "schöne" Überraschung. Während des abendlichen Badens sind die Kondensmilchbüchsen, die auf dem Herd waren, explodiert und die ganze (!) Küche war voller Caramel. Wir haben versucht alles zu reinigen, aber es muss noch gestrichen werden. Huu, der Gestank im ganzen Haus!
Gestern Vormittag war ich mit der Projektleiterin im örtlichen Krankenhaus, um zu helfen. Sie arbeitet dort jeden Dienstag noch freiwillig bei der Sprechstunde für Neugeborene. Ich habe Akten raussuchen und ordnen müssen und Gewicht, Kopfumfang, Länge in die Akten geschrieben. Ich sage euch, da waren wirklich kleine Babys dabei und Mütter, die z. B. 49 sind und schon 7 Kinder haben. Andere Umstände. Auch waren wir mit einem Teil unserer Kinder im Spital für ihre Impfungen.
Auch helfe ich teils mit, im Keller und der Garage aufzuräumen. Es kommen immer wieder Donations rein und die werden dann erstmal abgestellt, wo Platz ist. Also habe ich versucht, wenigstens bei den Esswaren und Windeln Ordnung zu schaffen. Also mangeln tut es der Einrichtung an nichts, denn fast alles wird gespendet. Ich war sehr überrascht.
Essensmäßig bin ich gut versorgt. Jeden Tag wird ja für die Kinder gekocht und ich habe sicher schon zugenommen :O. Es gibt oft den Maisbrei und der ist ganz und gar nicht gut für die Hüften. Auch wird am Abend warm gegessen und erst gegen 20.00 Uhr, wenn die Kinder im Bett sind. Ansonsten gibt’s Gemüse, Kürbis, Süsskartoffeln. Sogar vegetarische Burger hat man für mich besorgt. So, jetzt muss ich Schluss machen, denn die Mittagszeit naht.
Ich sende euch allen ganz liebe Grüße!
Vicki
