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Manuel, 3 Monaten Volunteer im ökologischen Projekt El Paso Verde

Bericht meiner Zeit in Ecuador

Es ist wirklich schön in Ecuador! Im Projekt El Paso im Parque Bambú habe ich viel über Permakultur gelernt. Permakultur ist mit viel körperlicher Arbeit, Dreck und Schweiß, Gerüchen, vielen Insekten und anderen unbehaglichen Faktoren verbunden. Aber bis zum Ende hat mir die Arbeit unendlich viel Spaß gemacht, vor allem die Arbeit mit der Machete!
Es gibt aber noch viele andere Aufgaben: Das Ernten von Vetiver und Bambus, Holz sammeln und sägen, Bambus bearbeiten oder spalten, im Garten und Wald Unkraut entfernen, Kompoststellen errichten und mit organischer Biomasse und Dünger ernähren. Wir haben auch Ananas, Papayas, Kaffee, Mangos, Dateln, Mais, Salat... angebaut. Frischen Limonensaft oder Kokosmilch zu trinken und Papayas zum Frühstück auszulöffeln mochte ich am meisten.

Ich habe auch viel über die Kultur in Ecuador kennengelernt und die Natur genossen. Die Temperaturen in dieser Region Ecuadors sind für Europäer unfassbar angenehm. Und das Essen ist sehr lecker! Ecuatorianer sind sehr stolz auf ihre Kultur.
Die Infrastruktur ist hier aber nicht so gut ausgebaut. Nahezu jede Straße besitzt Schlaglöcher im Boden. Weder die Raffinerien, die ich gesehen habe, noch die Fahrzeuge besitzen Filter. Man merkt, dass Menschen hier ein Umweltbewusstsein fehlt. Soziale Probleme sind hier viel akuter. Ich finde es schade, dass der Staat sich nicht wirklich für die Bildung eines stärkeren Umweltbewusstseins einsetzt. Auf allen Wegen ist Müll zu finden!
Ein größeres Problem ist hier allerdings Armut und Korruption! Ich finde es schlimm, wie groß das Problem eigentlich ist und fühle mich so anders machtlos. Es gibt viele Länder mit noch deutlich schlechteren Bedingungen. Die Lösung scheint Jahrzehnte entfernt zu liegen. Die Korruption hier ist sowohl eine Folge von Armut und sozialer Ungerechtigkeit als auch eine Ursache dafür.
Die Arbeitslosigkeit ist in Ecuador sehr hoch. Auch weil sich die besten Jahre der Erdölförderung dem Ende nähern.

Umweltschutz funktioniert erst dann, wenn soziale Ungerechtigkeiten besiegt sind. Aber wie soll das  in einem Schwellenland mit einer Erdölindustrie und Korruption funktionieren? Wie funktioniert es in Entwicklungsländern mit Krieg, Hunger, Gewalt, Verfolgung und schlimmeren Lebensbedingungen?...
Wir sind sehr privilegiert in Deutschland und Europa. Das sagt man sich immer und man weiß es. Aber man muss es einfach fühlen und erleben.

Ich finde die Erfahrung und Erlebnisse durch dieses Volunteering sehr wichtig und bin froh eine schöne und inspirierende Zeit gehabt zu haben!

Manuel

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