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Hanna, erstes Halbjahr der 10. Klasse in Québec

Französisch und Englisch - ein wunderbares, halbes Jahr in Chambly

Hey!

Ich bin Hanna, 16 Jahre alt und war für das erste Halbjahr der 10. Klasse in Kanada. Wichtig für mich war es, sowohl mein Französisch als auch Englisch zu verbessern, weshalb ich mich für die Provinz Québec entschieden habe. Dort bin ich dann in einer 30.000-Einwohner-Stadt namens Chambly gelandet. Die war super schön und mit dem Bus ca. 30 Minuten von der Riesenmetropole Montréal entfernt – ein Traum!!

Meine französischsprachige Gastfamilie dort war mehr als perfekt: ich hatte eine 17-jährige Gastschwester, Lauri Ann, mit der ich mich super verstanden und auch Sachen nur zu zweit unternommen habe, und einen 10-jährigen Gastbruder, Loic, mit dem ich immer alles Mögliche spielen konnte. Meine Gasteltern, Frédéric und Geneviève, hatten ein Chocolaterie, ca. 10 Minuten von unserem Haus entfernt, das war der Oberhammer! Die ganzen Pralinen, Eissorten und Torten, die es dort gab, waren einfach unfassbar lecker und ihr könnt euch ja vorstellen, wie an den Geburtstagen die Torten aussahen; dass da bei mir ein paar Kilos draufgekommen sind, ist wohl selbsterklärend! Wir fünf haben wirklich oft am Wochenende tolle Ausflüge unternommen, mir wurden das Land und die Hauptstadt Québecs gezeigt, ich habe alle kanadischen Feiertage und Bräuche miterlebt und wurde als fünftes Familienmitglied akzeptiert – mehr kann man sich nicht wünschen!

Ich habe ja am Anfang erwähnt, dass ich auch mein Englisch verbessern wollte, und deshalb war ich auf einer riesigen englischen High School; der Heritage Regional High School. Zu der bin ich jeden Tag ca. 25 Minuten mit einem typischen gelben Schulbus gefahren und das war natürlich sehr cool. Die Schule an sich war auch gut, die Lehrer alle nett und der Schulstoff nicht zu schwierig, sondern eher einfacher als in Deutschland. Das einzige Problem war, dass ich mich mit dem Schulsystem in Québec nicht so richtig identifizieren konnte. Ich wurde nämlich in eine spezielle Klasse gepackt, in der es etwas höhere Anforderungen gab; das war auch an sich kein Problem, nur hatte ich dadurch keine einzige Wahlmöglichkeit, was die Fächer betraf und hatte nur so „Standardfächer“ wie beispielsweise Mathe, Sport und Englisch. Das war schade, das größere Problem für mich persönlich war jedoch, dass ich alle Fächer nur mit den Leuten aus meiner Klasse zusammen hatte und ich mich gerade mit diesen Leuten nicht so wohl gefühlt habe. Die waren zwar alle ganz nett, aber ziemlich desinteressiert an mir (und den drei anderen Deutschen in meiner Klasse) und sehr stark in ihren eigenen Gruppen. Ich bin häufig auf sie zugegangen, habe Gespräche angefangen usw., aber von ihnen kam nichts zurück. Da wird man natürlich schon manchmal unsicher und zweifelt an sich, aber ich habe schließlich durch AGs usw. wunderbare Freundinnen gefunden; nur leider in einer anderen Klasse. Die Klasse wechseln konnte ich nicht (das lag daran, dass deren Klasse schon „voll“ war), also konnte ich sie in der Schule nur in den Pausen treffen. Damit kam ich dann letztendlich auch ganz gut klar und in solchen Situationen lernt man ja auch einiges, ich hätte mir das alles aber natürlich besser und einfacher vorgestellt.

Nach der Schule war ich immer erst gegen 16:45 Uhr zu Hause, viel Zeit um Sachen zu unternehmen blieb unter der Woche also nicht. An den Wochenenden habe ich dafür aber umso mehr unternommen: ich bin fast jedes Wochenende nach Montréal gefahren (mit meiner Gastfamilie, Freundinnen oder auch alleine) und war dort shoppen, habe mir einfach nur die Stadt angeguckt, war in Museen, auf Konzerten und und und! Montréal ist mir definitiv ans Herz gewachsen und egal wie oft man da war, es gab immer wieder etwas Neues zu entdecken! Außerdem habe ich tolle Trips unternommen; ich habe beispielsweise für ein Wochenende eine deutsche Freundin in Ottawa besucht, war mit meinen Gastgeschwistern in der wunderschönen Natur Kanadas bei den Großeltern zu Besuch und habe mit einer anderen deutschen Freundin, die ich über KulturLife kannte, einen unvergesslichen Bustrip zu den Niagarafällen und nach Toronto gemacht!

Um nochmal näher auf die Sprachen einzugehen: mein Französisch hat sich extrem verbessert und ich konnte mich zum Ende hin problemlos mit allen verständigen, mein Englisch ist auch besser geworden, wenn auch nicht ganz so viel wie mein Französisch! Alles in allem überwiegen für mich ganz eindeutig die positiven Eindrücke aus dieser Zeit. Ich habe unfassbar viel gelernt; über die andere Kultur, die Sprachen und auch über mich, und all das wird immer ein Teil von mir bleiben. Ich kann jedem nur ans Herz legen, sich auf so ein Abenteuer einzulassen!!

Hanna

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