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Anna, ein Schuljahr an einer Mädchenschule in Irland

Wie ich mein „zweites Zuhause“ fand

Moin! Ich bin Anna, 18 Jahre alt und ich habe ein unvergessliches Schuljahr in einer Gastfamilie in Irland verbracht.

Der Auslandsaufenthalt fing allerdings etwas anders an als erwartet. Denn nach den ersten fünf Tagen und einigen unschönen Erlebnissen habe ich die Gastfamilie gewechselt, wobei mir KulturLife eine große Hilfe war.

Ab dann ging es für mich nur noch bergauf. In Athlone, einem Ort mit ca. 22.000 Einwohnern, ziemlich genau in der Mitte von Irland, hat meine „neue“ Gastfamilie, das heißt meine Gasteltern und meine zwei Gastgeschwister, mich sofort bei sich aufgenommen.

Durch sie habe ich die warmherzige, offene und freundliche Art der Iren kennengelernt. Unter der Woche war ich Teil eines neuen Alltags mit zunächst fremden Gewohnheiten. Am Wochenende unternahmen wir Ausflüge, zum Beispiel nach Belfast, Galway oder an die Cliffs of Moher, sodass ich die einzigartig grüne Natur der Insel entdecken konnte und immer mehr über die irische Kultur lernte. Natürlich war aber auch nicht jeder Tag ein Erlebnis und zwischendurch war alles mal einfach „nur Alltag“.

Und dieser Alltag war so ganz anders als zu Hause. Die Schule, eine katholische Mädchenschule, fing für mich erst um 9:00 Uhr an und die Schuluniform mit langem Rock und Bluse war für mich auch etwas gewöhnungsbedürftig. Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass ich die Schuluniform vermisse, denn vorgegebene Kleidung fand ich schon sehr praktisch. Auch die Unterrichtsfächer und der Stundenplan waren anders als ich es kannte. So hatte ich beispielsweise die Wahl zwischen Fächern wie „Home economics“ oder „Design & Communication Graphics“. Die Atmosphäre an der Schule war sehr gemeinschaftlich und auch wenn ich zu Anfang etwas skeptisch gegenüber dem Schulkonzept einer Mädchenschule war, gefiel mir das Miteinander hier sehr gut. Nach Schulschluss konnte ich an weiteren Angeboten der Schule teilnehmen und so wurde ich Teil des Fußballteams. Abends habe ich mich dann auf mein „zweites Zuhause“ gefreut.

Der irische Akzent war am Anfang schon etwas ungewohnt, aber nach einigen Monaten fühlte sich die englische Sprache sehr natürlich an und den Akzent habe ich kaum mehr gehört. Irisch habe ich nur sehr wenig gelernt, auch wenn wirklich alles um mich herum die gälische Schrift beinhaltete und auch Gebete in der Schule teilweise auf Irisch waren… Für den Englischunterricht nach meinem Auslandsjahr haben mir die neun Monate in Irland auf jeden Fall sehr geholfen!

Die letzten Tage kamen dann sehr überraschend, vor allem mit meiner Gastfamilie war ich sehr eng zusammengewachsen und der Abschied fiel uns allen schwer.

Und dann waren die neun Monate und damit mein irisches Schuljahr ganz schnell wieder vorbei. Ich durfte neue Menschen kennenlernen und Erfahrungen sammeln. Ich durfte ein neues Land entdecken, mit all seiner Kultur. Und: Ich durfte dabei eine Menge über mich und Andere lernen.

Heute denke ich oft an all die tollen Erlebnisse zurück. Ich bin überzeugt davon, dass jede*r von einem Auslandsaufenthalt profitieren kann. Dabei hilft es, denke ich, nicht zu genaue Vorstellungen und Erwartungen zu haben und offen auf ein neues Land mit all seinen Facetten zuzugehen. So kann ein Auslandsjahr nur eine Bereicherung sein!

Anna

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