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Annika, ein Trimester Schule, Internat und Gastfamilie

Meine Erfahrungen in Frankreich

Mein Name ist Annika, ich bin 16 Jahre alt und hatte die Chance, einen Auslandsaufenthalt in Frankreich zu verbringen.

Ich war in Cholet, eine kleine Stadt in der Region Pays de la Loire. Insgesamt war ich 3 ½ Monate (Januar bis April) dort. Unter der Woche habe ich die Schule und das Internat „Lycée Sainte Marie“ besucht und am Wochenende und in den Ferien war ich bei meiner Gastfamilie.

Mir hat das Leben in meiner Gastfamilie und vor allem im Internat richtig gut gefallen. Ich hatte total viel Glück mit meiner Gastfamilie, sie hat viel mit mir unternommen und mich direkt zu Beginn am Familienleben teilhaben lassen. Sie bestand aus meiner 17-jährigen Gastschwester Carla, meiner Gastmutter Laurence und meinem Gastvater Pascal. Ich hatte auch noch zwei ältere Gastbrüder, die waren aber schon ausgezogen. Den einen habe ich aber trotzdem oft gesehen. Carla ist mit mir auf die gleiche Schule gegangen, war aber keine Internatsschülerin (generell waren nicht alle, die auf diese Schule gingen, automatisch Internatsschüler). Meine Sorge, nichts von dem Gesprochenen verstehen zu werden und schon gar nicht selber richtig sprechen zu können, ist nach dem ersten Kennenlernen direkt verflogen.

Auch im Internat wurde ich mit offenen Armen empfangen und habe schnell Anschluss gefunden. Es gab noch andere Austauschschüler, mit denen ich viel gemacht habe. Mit einer Mexikanerin und Italienerin habe ich mich auf Anhieb gut verstanden und wir stehen heute noch in Kontakt. Ich war aber die einzige Deutsche, was im Endeffekt super war, weil ich somit „gezwungen“ war, Französisch zu sprechen und es superschnell gelernt habe. Dazu ein Tipp: Wenn ihr was nicht versteht, scheut euch nicht nachzufragen!! Nur so lernt man am besten dazu. Nach der ersten Zeit habe ich mich aber auch schnell mit Franzosen angefreundet. Mein Alltag im Internat und in der Schule sah wie folgt aus: Ich bin immer so um 7:15 Uhr aufgestanden. Frühstücken, fertig machen, Zimmerschlüssel abgeben, Schulstart um 8:00 Uhr. Das Internat hat immer um 9:00 zu gemacht und erst um 17:00 Uhr wieder geöffnet.

Die Schulstunden gingen immer 50 Minuten lang und ich hatte bis zu acht Fächer am Tag. Die Mittagspause in Frankreich war immer sehr lang und ging über 1 ½ Stunden. In der Zeit haben wir Mittag gegessen und konnten anschließend im „Foyer“ z.B. Billiard, Tischkicker, Tischtennis und vieles mehr spielen. Ich war dort übrigens in der 10. Klasse, also „Seconde“.

Als um 17:00 Uhr das Internat aufgemacht hat, mussten wir unseren Zimmerschlüssel bei den Betreuern des Internats abholen und haben etwas Kleines gegessen. Es gab immer Baguette, Schokolade und verschiedenes Obst. Ich war eigentlich immer unter meinen Freunden, was mir sehr gut gefallen hat. Um 18:00 ging es dann schon mit der ersten Einheit „Étude“ los, wo wir unter Aufsicht Hausaufgaben erledigen oder lernen mussten. Um 19:00 ging es gemeinsam zum Abendessen. Nach dem Abendessen hatten wir wieder Étude. Das hört ich erstmal streng und vielleicht auch nervig an, war es aber nicht. Wir hatten dann den restlichen Abend Freizeit bis 22:15 und es waren fast alle immer im Foyer und haben gemeinsam gespielt, geredet und hatten einfach immer viel Spaß. Ich habe mich richtig schnell an meinen neuen Alltag gewöhnt und habe es geliebt.

Freitags ging es dann nach der Schule zu meiner Gastfamilie, worauf ich mich auch immer gefreut habe. Die Wochenenden sahen immer unterschiedlich aus. Generell durfte ich viele aus der Familie von meiner Gastfamilie kennenlernen, was super aufregend und interessant war.

Aus meinem Auslandsaufenthalt habe ich so viele positive Dinge mitgenommen und kann es jedem nur empfehlen. Am Anfang dachte ich, dass ich am meisten von der Sprache lernen werde, aber das wurde schnell nebensächlich. Ich habe gelernt, dass Kommunikation mehr ist, als nur die gleiche Sprache zu sprechen. Ich habe mich selber besser kennengelernt und habe einen Perspektivwechsel im Leben bekommen. Jedes Mal, wenn mich jemand fragt, ob ich von meiner Zeit in Frankreich erzählen kann, mach ich dies mit viel Freude und lasse sehr gerne meine Zeit Revue passieren.

Mein Tipp an dich, falls du gerade vor dem Beginn deines Auslandaufenthaltes stehst: Mach dir keine Erwartungen, habe Geduld und lasse alles auf dich zukommen. Bei mir lief auch nicht immer alles rund, das gehört dazu, aber aus solchen Dingen lernt man und man geht stärker wieder hervor.

Und ganz wichtig: genieße deine Zeit!! Es geht schneller um, als man denkt, aber das ist ja eigentlich immer so im Lebe.

Annika

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