Pressemitteilung
Gemeinsam nachhaltige Projekte entwickeln und Freundschaften schließen
Eine Jugendbegegnung in Botswana
KulturLife 30.05.2018
Ein spannendes Abendteuer haben die Jugendlichen des Jugendtreffs Russee erlebt. Für drei Wochen waren sie in Maun, Botswana. Gemeinsam mit botswanischen Jugendlichen des Projektes Thari-E-Ntsho, welches sich in Botswana, gegen Arbeitslosigkeit engagiert, nehmen sie an der weltwärts Jugendbegegnung teil. Dazu gehören nicht nur ein reger Austausch und gegenseitige Besuche, sondern auch viele vorbereitende begleitende Treffen. Der Schwerpunkt des interkulturellen Jugendprojektes ist das Thema „Nachhaltige Städte“ als 11. Ziel der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen.
Das vom BMZ geförderte Programm weltwärts-Begegnungen ermöglicht es insbesondere Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sonst eher nicht die Möglichkeiten haben, an Austauschprogrammen teilzunehmen, diesen Wunsch zu verwirklichen. „Die Jugendlichen können so interkulturelle Kompetenzen und Fähigkeiten zu erwerben“, sagt Henrike Thelen von der gemeinnützigen Kulturaustauschorganisation KulturLife, welche den Jugendtreff bei der Organisation des Austausches unterstütz hat.
Die Reise nach Botswana hat über 24 Stunden gedauert und ging gefühlt um die halbe Welt. Die meisten der Jugendlichen waren noch nie so weit von Zuhause weg gewesen. „Wir wurden mehr als herzlich von Bonty Botumile, der pädagogischen Leiterin von Thari-E-Ntsho und ihren Teilnehmer*innen, empfangen und die Sonne hat geschienen. Das machte das Ankommen leicht“, berichtet Jennyfer Kock, Betreuerin des Jugendtreffs Russee.
In den drei Wochen haben sich die Jugendlichen kennen und den afrikanischen Lifestyle lieben gelernt. Trotz anfänglicher Kommunikationsprobleme haben sie sich in den drei Wochen an das dortige ungewohnt klingende Englisch gewöhnt und konnten sich dann auch gut verständigen. Denn abgesehen vom Smalltalk und Kennenlernen, haben die Jugendlichen auch gemeinsam am Thema „Nachhaltige Städte und Gemeindeentwicklung“ gearbeitet, dabei haben sie nicht nur Ideen entwickelt, sondern auch praktisch umgesetzt.
„Während unserer kurzen Zeit in Botswana haben wir gemeinsam aus einer Wildwiese, die mit Dornbüschen und heimischen Pflanzen völlig überwuchert war, eine bepflanzbare Fläche geschaffen. Diese wurde anschließend mit einem „Green Sheet“, einem afrikanischen Gewächshaus, überbaut. Diese Arbeit war nicht leicht“, erzählt Leon, teilnehmender Jugendlicher der Russeer Gruppe. Einen Pflug, Rasenmäher oder andere technische Geräte sowie gute und ausreichend Werkzeuge gab es nicht. Hier waren echte Handarbeit und kreative Ideen der Jugendlichen gefragt.
„Ein besonderes Highlight war dann noch der gemeinsame Besuch des Wildreservats Kaziikini, in dem wir zwei Nächte verbrachten. Auf unseren gemeinsamen Tagestouren mit den zwei großen Geländewagen (Pickups) bekamen wir viele Wildtiere zu Gesicht bzw. vor die Kamera, die wir nur aus Tierfilmen kannten“, fügt Vini hinzu. „Ein zu spät zwischen den Bäumen und Büschen entdeckter Elefant zeigte uns durch lautes Trompeten und weit abstehende Ohren deutlich seine Abneigung gegen die störenden Fahrzeuge und Menschen.“ Das Wildreservat war selbst für die meisten botswanischen Jugendlichen etwas Besonderes, da in erster Linie Touristen die Camps in den Reservaten besuchen.
Das Thema „Nachhaltige Städte und Gemeindeentwicklung“ haben die Jugendlichen auf das komplette Thari-E-Nstho Gelände übertragen. Zusammen haben sie Konzepte zur Müllentsorgung entwickelt, auch Recherchen zur Hygiene oder Wasserversorgung durften in diesem Rahmen nicht fehlen. Bei dem im Herbst geplanten Gegenbesuch in Russee steht selbstverständlich ähnliches an. Das Erleben und Erforschen des deutschen Müllentsorgungssystems und der Recycling-Methoden, Kennenlernen einer Arbeitsloseninitiative sowie Ideen oder Vorschläge zur Programmgestaltung für den Jugendtreff Russee stehen ganz oben auf der Liste. Außerdem soll die Lebensqualität im Stadtteil Russee durch den Neubau einer zweiten, aber deutlich größeren Boulebahn an einem attraktiveren Standort nach Möglichkeit gesteigert werden. „Wir freuen uns alle schon tierisch auf den Rückbesuch der Jugendlichen aus Botswana. Über Facebook und Co. bleiben wir bis zum Wiedersehen in Kontakt“, sagt Jennyfer Kock. Obwohl der arbeitsreiche Alltag und das gemeinsame Leben für drei Wochen auf engstem Raum in einem eigens vor unserer Ankunft errichteten Zeltcamp nicht immer einfach war, sind zwischen den Teilnehmer*innen tiefe Freundschaften entstanden. Ein tolles Ergebnis für die erste Begegnung. „Unsere Hoffnung ist es, die Teilnehmenden durch die positiven Erfahrungen zu einen längeren Auslandsaufenthalt zu ermutigen“, so Frau Thelen von KulturLife.