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Ein Schüleraustausch bietet viele Chancen. Neben dem Erlernen einer Fremdsprache und dem Eintauchen in eine fremde Kultur bedeutet es vor allem: Entwicklung der Persönlichkeit. Die Teilnehmenden trauen sich etwas, verlassen ihre „Comfort Zone“, das Bekannte und Beschützte, und wagen sich in unbekannte Gewässer – der „Blick über den Tellerrand“.
Teilweise komplette Umstellungen während des Auslandsaufenthaltes und neue Situationen sind es, die die Persönlichkeit nachhaltig beeinflussen und formen können. Unvoreingenommenheit, Offenheit und Neugier sind entscheidende Eigenschaften, um sich in einer fremden Kultur einfinden zu können. Aber auch Mut und Selbstsicherheit sind wichtig, denn man geht Risiken ein, um herauszufinden, wie man sich selbst bewahrt und sich gleichzeitig auf die neue Kultur einlassen kann. Häufig tritt man zunächst in das berühmte „Fettnäpfchen“: Die eine oder andere Regel hat man doch nicht verstanden oder es fehlt einem einfach noch das Bewusstsein. Hier ist nun Rückgrat, Selbständigkeit und Sensibilität gefragt, denn auf dem schmalen Grad zwischen Anpassung und Wahrung des Selbst kann man aus den „Fettnäpfchen“ viel lernen. Die Belohnung ist groß: Die Kanten sind abgeschliffen, das Verständnis ist klar und der Blick geschärft, die eigene Identität in der neuen Kultur gefunden.
Es ist eine große Aufgabe für junge Menschen, sich mit diesen Anforderungen konfrontiert zu sehen und damit klar zu kommen. Der Gewinn: Offenheit, Selbständigkeit, Anpassungsfähigkeit und Sensibilität. Überspitzt ausgedrückt: Man findet zu sich selbst. Das kann entscheidend sein für den schulischen und später auch beruflichen Erfolg. Also spricht alles dafür, auch in der verkürzten Oberstufe ein Auslandsjahr unterzubringen.